Gut gestrickt ist halb getragen

Stricken gehört zu meinen abendlichen Lieblingsbeschäftigungen. Man kann dabei wunderbar entspannen, nebenbei den Fernseher laufen haben und es verhindert, zumindest zeitweise, den Griff in die Chipstüte oder zur Schoki Tafel. Am liebsten stricke ich Tücher und Socken, das geht schön schnell, sieht gut aus und man kann von beidem nie genug haben ;-). Mein Versuch einen Rucksackbeutel aus den ganzen Sockenwollresten meiner gesammelten blauen Socken zu stricken, hat aber auch ganz prima funktioniert und soll mit anderen Farben fortgesetzt werden.

Im Augenblick (Januar 2024) gibt es, finde ich, unfassbar schöne bunte Bobbel zu kaufen, denen ich nicht widerstehen kann. Aus einem dieser Bobbel habe ich folgendes Tuch gestrickt. Mir gefiel das dezente Rautenmuster sehr gut, und den Vermerk „für anspruchsvolle“ in der Anleitung (aus dem Buch „MINI TÜCHER STRICKEN“ von TOPP) habe ich erst gesehen, als ich schon angefangen hatte. Machte aber nichts, das Muster ist zwar etwas aufwendiger zu arbeiten, aber absolut machbar. Einziges Problem war für mich der I-Cord Rand beim Abstricken. Hier musste ein You-Tube Video helfen, denn mit der Erklärung in der Anleitung wurde es leider nichts.

Und weil das erste Tuch so fein geklappt hat, habe ich direkt das nächste hinterher gestrickt. Die Anleitung stammt ebenfalls aus dem Buch MINI TÜCHER STRICKEN von TOPP. Bei diesem Tuch werden am Rand sanfte Wellen gearbeitet, was es deutlich interessanter macht, als ein einfaches Dreieck. Es ist nicht schwer zu stricken, durch die vielen Maschenmarkierer allerdings etwas zeitaufwendig und nicht so flüssig durch zu stricken. Ich denke, wenn ich dieses Tuch noch einmal arbeite, würde ich die Maschenmarkierer weglassen und lieber zählen. Da der Anfang jeder Hinreihe immer gleich ist, lässt sich das glaube ich recht einfach machen.

So, nachdem ich im März/April 2024 das Tuch noch zweimal gestrickt habe. Einmal genau wie vorher, einmal in anderer Farbgebung, kann ich sagen, es geht auch ohne die zahlreichen Maschenmarkierer zu nutzen. Ich fand es wesentlich einfacher die Wellen am Schluss nur über Mitzählen zu stricken, als ständig unzählige Maschenmarkierer umzuhängen. Viel schneller ging es dadurch außerdem noch.

Dank noch zahlreich vorhandener Wollbobbel, ging es natürlich sofort weiter mit der nächsten Anleitung. Dieses Mal sollte es ein kleineres Rautenförmiges Tuch werden, dass auch gut unter der Jacke getragen werden kann ohne, dass man direkt aussieht wie ein Marshmallow. Die Anleitung aus dem MINI TÜCHER STRICKEN Buch war gut verständlich und leicht umzusetzen. Zum Glück wurden keine Maschenmarkierer benötigt und das Zählmuster hatte ich schnell drauf, so dass auch abends vor dem Fernseher arbeiten kein Problem war.

Nachdem auch dieses Werk vollbracht war, habe ich mich gleich in die nächste Aufgabe gestürzt. Jetzt wollte ich endlich auch einmal mein eigenes Tuch entwerfen und nicht nur Anleitungen folgen. Also habe ich losgelegt, indem ich überlegt habe, was mir gefallen würde und wie es umsetzbar wäre. Da ich, auch modisch, ein Fan des klassischen Ringeldesigns bin, sollte dies mein erster Versuch werden. Augenblicklich läuft es sehr gut und ich bin mit dem bisherigen Ergebnis zufrieden. Sobald ich fertig bin, wird es natürlich an dieser Stelle Bilder geben und auch die Anleitung, die ich für mich geschrieben habe, werdet ihr hier unter Details (selbstverständlich kostenlos) finden.

Gut eine Woche hat es gedauert und schon ist es soweit. Mein erster komplett selbst erstellter Entwurf ist gestrickt und obwohl ich mir natürlich nichts unglaublich kompliziertes ausgedacht habe, gefällt es mir sehr gut. Fasziniert war ich ehrlich gesagt selber von der Tatsache, dass schon so ein einfaches Muster eine ganze Seite als Anleitung füllt. Sollte trotz aller Bemühungen etwas unverständlich oder unklar sein, schreibt mich gerne an, ich versuche dann weiterzuhelfen.

Details

Kostenlose Anleitung zum Tuch

Nachdem mich eine ganz liebe Freundin gebeten hatte, ihr doch bitte die Strickjacke aus ihrer Kindheit in den 70er Jahren anhand eines Fotos nachzustricken, habe ich mich da direkt drangegeben. Gemeinsam fanden wir das Grundmuster heraus und schon konnte es losgehen. Hier ein paar Bilder für euch, was daraus geworden ist.

Die Farben wirken auf dem alten Foto etwas kräftiger, was aber nur den Lichtverhältnissen geschuldet ist. Die Details an Bund und Ärmeln hatten wir besprochen, da auf dem Foto leider nicht alles im Detail zu sehen ist. Wir waren auf jeden Fall beide sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ich hätte nicht gedacht, dass ich nur nach einem Foto so eine Reproduktion hinbekomme.

Auch wenn wir gerade Juni 2024 haben, habe ich mir in den letzten Wochen ein Tuch passend zu meiner Winterjacke gestrickt. Ich wollte unbedingt ausprobieren, ob ich es schaffe dort, Ton in Ton, kleine Winterfiguren mit einzustricken. Das hat auch wirklich gut funktioniert, auch wenn man die Schneekristalle und Schneemänner auf den Fotos leider nicht so perfekt erkennen kann.